Indikatoren

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Prognose

Berechnung von Indikatoren aus Bevölkerungsbestand und den differenzierten Geburten- und Sterberaten

[siehe VOGEL1996].

Die Gliederung der rohen und allgemeinen Geburtenrate, sowie der rohen Sterberate nach Typ, Bevölkerungsgruppe und Geschlechtsgruppe kann vorgegeben werden. Die Gliederung der übrigen Indikatoren orientiert sich an der Gliederung der Eingabedaten.

Indikatoren, die ausschließlich aus GEM-Dateien gewonnen werden können, wie z.B. Durchschnittsalter, Medianalter oder Sexualproportion können Sie auch im Programm Zeitreihe berechnen.

Aus einem Verzeichnis mit Statiskdatensätzen Bestand und Bewegung mit mehreren Jahren können Indikatoren, z.B. für Vergleich einer Ex-post-Prognose mit der tatsächlichen Entwicklung abgeleitet werden.

Weitere Indikatoren können Sie durch Kombination verschiedener Tools berechenen.

Geburtrenrate

Die Geburtenrate (syn. Geburtenziffer, Fruchtbarkeitsrate, Fertilitätsrate) wird aus alterspezifischen Geburtenraten (FRUCyyyy.CSV) oder aus Geburten nach Alter der Mutter (GEBAMyyyy.CSV) und Ausgangsbevölkerung 31.12. des Vorjahres (GEM(yyyy-1).CSV) und bei Bedarf aus Bevölkerungsbestand (GEMyyyy.CSV), altersspezifischen Sterberaten (STRByyyy.CSV) und der Geschlechterproportion GP (ini-Datei) in folgenden Varianten berechnet.
Zusammengefasste Geburtenziffer (ZGZ oder TFR Total Fertility Rate)
Anzahl Kinder, die eine Frau im gebärfähigen Alter nach den alterspezifischen Geburtenraten bekommen müsste (= Summe der Raten aus FRUCyyyy.CSV)
Wenn die Datei gebam.csv vorhanden ist, wird ZGZagg aus gem und gebam zusätzlich in der gewünschten Differenzierung berechnet.
Bruttoreproduktionsrate (BRR)
Anzahl Mädchen, die eine Frau im gebärfähigen Alter nach den alterspezifischen Geburtenraten bekommen müsste (= (1-GP) * Summe der Raten aus FRUCyyyy.CSV)
Wenn die Datei gebam.csv vorhanden ist, wird BRRagg aus gem und gebam in der gewünschten Differenzierung berechnet.
Nettoproduktionsrate (NRR)
Wie Bruttoreproduktionsrate bei der die altersspezischen Geburtenraten mit der Wahrscheinlichkeit multiplizeirt wird, dass die Frau das Geburtsalter erreicht.
Altersklasse maximaler Geburtenrate (AMGR)
Alterklasse in der die Geburtenrate am höchsten ist. (Hadwiger MO (mode) = AMGR + 0,5)
Hadwiger ME (mean): Durchschnittliches Geburtsalter der Mutter
Das Alter der AG n wird mit n+0.5 angenommen. Damit wird der Mittelwert des Geburtsalters der Mutter aus fruc (HME) in fester Gliederung und aus gebam+gem (hwME) in gewünschter Gliederung ermittelt.
Hadwiger MO (mode): Modalwert Geburtsalter der Mutter
Das Alter der AG n wird mit n+0.5 angenommen. Damit wird der Modalwert des Geburtsalters der Mutter aus fruc (HME) in fester Gliederung und aus gebam+gem (hwME) in gewünschter Gliederung ermittelt.
Hadwiger VAR (variance): Varianz Geburtsalter der Mutter
wird aus fruc (HVAR) in fester Gliederung und aus gebam+gem (hwVAR) in gewünschter Gliederung berechnet. Die Standardabweichung ist die Wurzel aus der Varianz
Rohe Geburtenrate (RGR)
1000 * Anzahl Lebendgeborene im Jahr / Anzahl Bevölkerung
Allgemeine Geburtenrate (AGR)
1000 * Anzahl Lebendgeborene im Jahr / Anzahl Frauen im gebärfähigen Alter

Sterberate, Lebenserwartung

Rohe Sterberate (RSR)
1000 * Anzahl Sterbefälle im Jahr / Anzahl Ausgangsbevölkerung
(Ausgangsbevölkerung ist gealterte Anfangsbevölkerung + Geburten)
wie kann ich die RSR nachrechnen ?
Lebenserwartung (LE)
Die Lebenserwartung ergibt sich aus den Sterberaten als Summe der Überlebesraten, die bei Altersgruppe mit 1 beginnt und jährlich reduziert wird.
def lebenserwartung(strb)
    pu = 1                       # Startwert Überlebenswahrscheinlichkeit
    le = 0                       # Startwert Lebenserwartung
    for a in range(0, len(strb))
        pu *= 1 - strb[a]
        le += pu                 # akkumuliere Überlebenswahrscheinlichkeiten
    return le + 0.5              # Jahresmitte

print(lebenserwartung([0.01, 0.001, ..., 0.0231, 0.3])
Die Gliederung der Lebenserwartung entspricht der Gliederung der um Altergruppen reduzierten Sterberaten.
Wenn die Datei bew.csv existiert, wird die Lebenserwartung LEagg zusätzlich in der gewünschten Gliederung berechnet: Die Lebenserwartung kann unabhängig vom Indikatorentool durch
SIKURS-Hauptmaske/Extras/Eigene Scripts/Start
lebenserwartung.pl
mit Formel wie oben
le_diff.pl
nach STERBETAFEL 2014/2016 mit leicht abweichendem Ergebnis

Bevölkerungsstruktur

Die folgenden Kennzahlen zur Bevölkerungsstruktur werden aus von der ausgewählten gem-Datei abgeleitet:

Sexualproportion Σ, Σ*
Prozentualer Anteil Bevölkerungsgruppen
Durchschnittsalter (DA), Modalaltersgruppe (MG), Medianalter (MA), Quantilalter (QA)
Kennzahlen für die Altersstruktur, Definition siehe Laufprotokoll
Jugendquotient (JQ), Altenquotient (AQ), Gesamtquotient (GQ)
Die Bevölkerung wird in 3 Klassen eingeteilt: Jugentliche, Erwerbsfähige und Alte. Der Jugend- bzw. Altenquotient setzt die Anzahl Jugendliche bzw. Alte ins Verhältnis zur Anzahl der Erwerbsfähigen. Der Quotient wird dann mit 100 multipliziert. GQ = JQ + AQ. Die Voreinstellung 20-64 für den Altersbereich für die Erwerbsfähigkeit kann in der Startmaske modifiziert werden.

Statiskdatensatz

Von einem Verzeichnis mit Statiskdatensätzen Bestand und Bewegung können Indikatoren abgeleitet werden, um z.B. eine Ex-post-Prognose mit der echten Entwicklung zu vergleichen.
Für die Merkmale
  1. Bevölkerung
  2. Demografische Sondergruppen
  3. Geburten nach Alter der Mutter
  4. Geborene
  5. Sterbefälle
  6. Neubauerstbezieher
  7. Außenzugug
  8. Außenwegzug
  9. Binnenwegzug
  10. Binnenzuzug
  11. Bevölkerungsgruppenwechsel weg
  12. Bevölkerungsgruppenwechsel zu
werden folgende Indikatoren berechnet
minkleinste vorkommende Altersklasse
maxgrößte vorkommende Altersklasse
sumSumme
meanDurschnittsalter
modeModalaltersguppe (Modalalter = mode + 0.5)
medianMedianalter
varianceAltersvarianz
JBilleter J = (P(0..14) - P(50+)) / P(15-49)
JQJugendquotient JQ = P(0..19)/P(20..64)
AQAltenquotient AQ = P(65+) /P(20..64)
GQGesamtquotient GQ = JQ + AQ

Einzelne Kombinationen, z.B. Durschnittsalter Geborene 0,5 werden nicht ausgegeben.
Bei Optionen/Systemeinstellungen/Trace/Protokollumfang Tools > 1 werden die Ausgangswerte Summe Bevölkerung [0..19], [20..64], [65+] für die Berechnung JQ, AQ, GQ ausgegeben.

Durch eine Verrechnung des gealterten Bestands des Vorjahres mit

(siehe Prognose)

Makrodateien

Aus den Makrodateien sowie gem-, und dsga-Dateien können die gleichen Indikatoren wie aus dem Statistikdatensatz abgeleitet werden.
Eine andere Differenzierung der Indikatoren erreicht man durch Bei Optionen/Systemeinstellungen/Trace/Protokollumfang Tools > 1 werden die Ausgangswerte Summe Bevölkerung [0..19], [20..64], [65+] für die Berechnung JQ, AQ, GQ ausgegeben.

REFERENZ

VOGEL1996
Vogel, Grünewald, Kleines Lexikon der Bevölkerungs- und Sozialstatistik, R. Oldenbourg Verlag, 1996, ISBN 3-486-21680-5